Unsere erste Probefahrt

Um es gleich an den Anfang zu stellen: Noch nie hat uns ein Auto schon bei der ersten Fahrt so über alle Maßen überzeugt wie der Honda Insight! Natürlich wussten wir aufgrund der vielen Berichte aus USA bereits so in etwa was uns erwarten würde, aber die Realität war sogar noch besser....

Der Wagen liegt sehr gut auf der Straße, lediglich Spurrillen mag er aufgrund der sehr schmalen Reifen und der unterschiedlichen Radstände (vorne breiter als hinten) weniger.
Die Beschleunigung ist wesentlich besser als erwartet, mitleidige Blicke beim Auffahren auf die Autobahn wandeln sich schnell in ungläubiges Staunen. Die Gänge lassen sich ohne Probleme sehr weit ausfahren (80 km/h im 2. Gang), andererseits ist aber auch der 5. Gang bei Tempo 50 überhaupt kein Problem. An das tiefe, untertourige Brummen des Motors muss man sich allerdings gewöhnen, am Anfang hat man ständig das Gefühl, den Motor zu quälen. Absolut irre ist die automatische Motorabschaltung an der Ampel, sobald man unter 30 km/h kommt und auskuppelt. Kuppelt man wieder ein und legt den Gang ein, springt der Motor sofort und sehr zuverlässig wieder an.
Das "Cockpit" (anders kann man die Anzeigen nicht nennen) ist faszinierend, führt aber am Anfang dazu, dass man mehr auf die Anzeigen als auf den Verkehr achtet (also zuerst besser zu zweit fahren - einer schaut auf die Anzeigen und einer fährt....).
Die Sitze sind superbequem und bieten viel Halt, Platz ist ebenfalls mehr als genug. Ablageflächen sind dagegen absolut spartanisch ausgefallen, auch der nicht genormte, etwas zu große Radioschacht ist eine Frechheit (es fehlen ringsherum 3-5 Millimeter!). Witzig und beim Parken sehr hilfreich ist das Fenster knapp oberhalb der Ladefläche. Diese Fläche bietet zwar viel Platz (5 Getränkekästen und zwei Einkaufskörbe), ist aber mangelhaft gesichert. Hier soll aber noch eine nachträgliche Sicherung von Honda kommen.
Das Design ist für viele gewöhnungsbedürftig, wobei sich schon herauskristallisiert hat, dass Frauen der Insight meistens besser gefällt als Männern (die dafür aber die Technik klasse finden). Von vorne ist der Insight fast schon ein Civic, von hinten ist er eher der klassische alte CRX, von der Seite denkt man dann fast schon an einen alten Citroen....
In Steigungen muss man sich entscheiden, ob man Leistung haben oder Sprit sparen will. Auf einer Fahrt zwischen Frankfurt und Würzburg geht es ganz schön bergauf und wenn man eine Geschwindigkeit halten will, muss man mit der Zeit ordentlich Gas geben. Dies führt dazu, dass die IMA (die Integrated Motor Assistance) kräftig mitmischt und den Durchschnittsverbrauch zunächst unten hält. Allerdings geht dann der Ladezustand der Batterie allmählich in die Knie und es werden dann rund 6 Liter fällig. Dafür hält man aber immerhin mit anderen Wagen mit. Man sollte also möglichst mit voller Batterie in längere Steigungsstrecken gehen und jede Bergabfahrt zum Laden nutzen. Wenn man kein Problem damit hat, auch mal auf 100 km/h herunterzugehen, bleibt auch der Durchschnittsverbrauch besser und liegt dann für die gesamte Strecke hin und zurück bei 3,6 Litern.

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